Kunststoff ist eines der wenigen Materialien, das biologisch „inert“ ist – das heißt, das Material nimmt nicht an chemischen Prozessen teil und unterliegt daher kaum einer Mineralisierung. Es zersetzt sich so langsam, dass es fast so aussieht, als wäre Plastik „unsterblich“. Der Gedanke, dass Kunststoff uns überleben und als Andenken an unsere Nachkommen weitergegeben wird, ist unglaublich. Hunderte bis tausende von Jahren können vergehen, bevor es sich vollständig zersetzt. Dabei wird Kunststoff durch Wind und Wellen in immer kleinere Partikel zerlegt, die als Mikroplastik bezeichnet werden (Kunststoff das kleiner als 5 mm ist). Auch in Kosmetika, Pflegeprodukten, Kleidung und Lebensmitteln sind diese Partikel zu finden. Welche im Anschluss über das Abwasser ins Wasser gelangen.
2. Plastik im OzeanAber wie viel Plastik befindet sich in den Ozeanen? Da mindestens die Hälfte des Plastikmülls auf den Meeresgrund sinkt, können keine genauen Mengenangaben gemacht werden. Nach einer Schätzung des WWF sind es zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen pro JAHR. (entspricht einer LKW-Ladung Plastikmüll pro Minute). Dieser Müll landet größtenteils in Flüssen und Ozeanen aufgrund von schlechter Abfallentsorgung, Schiffen, rücksichtslosem Abladen und massenhafter Abgabe von Einwegkunststoffen. Ein Zehntel des gesamten Plastikmülls im Ozean ist auf verlorene Fanggeräte von Fischerbooten zurückzuführen. Billige Nylonnetze sind eine besondere Gefahr, da diese meist bis zu 600 Jahre in den Weltmeeren schwimmen.
Es wird geschätzt, dass über 800 Tierarten in den Ozeanen und Küstengebieten von diesen Kunststoffen betroffen sind. Sie verfangen sich oder verwechseln Plastik mit Nahrung und verhungern so mit vollem Magen. Wissenschaftler haben Plastik in 60 % aller Seevogelarten, 100 % aller Schildkrötenarten und vielen Fischarten gefunden. Darüber hinaus wird prognostiziert, dass es bis 2050 mehr Plastik als Fische im Ozean geben wird (Ellen MacArthur Foundation). Aber die Verschmutzung der Weltmeere und Flüsse hört hier nicht auf. Laut Heike Vesper, Leiterin Meeresschutz beim WWF Deutschland, haben Plastikpartikel auch schon Boden und Luft erreicht.
Aber können diese Auswirkungen durch die Verwendung von recyceltem Material und Meeresplastik verhindert werden?
So viel ist zu sagen, wir können auf jeden Fall unseren Teil durch das Recyceln beitragen. Wir nutzen in unserer Produktion eine Mischung aus Ozeanplastik und recyceltem Polyester (rPET). Dabei schadet diese Materialauswahl der Qualität nicht, denn rPET ist genauso hochwertig wie reines Polyester. Insgesamt schonen wir in unserer Produktion nicht nur Polyester-Ressourcen, sondern verbrauchen auch weniger Energie, Wasser und haben geringere CO2-Emissionen.
Ganz allgemein lassen sich beim Recyclingprozess zwei Arten unterscheiden, das chemische und das mechanische Recycling.
Beim chemischen Recycling werden Ressourcen durch chemische Prozesse so recycelt, dass sie in ihre ursprünglichen Bestandteile (Monomere, Polymere und Atome) zerlegt werden. Das mechanische Recycling hingegen verarbeitet Kunststoffabfälle zu Sekundärprodukten. Dabei werden die chemischen Verbindungen nicht abgebaut. Wie der Name schon sagt, wird der Kunststoff mechanisch zerkleinert.
1. Plastik wird gesammelt, sortiert und gereinigt.
2. Kunststoff wird in kleinere Stücke zerkleinert.
3. Diese zerkleinerten Chips werden dann unter Zugabe von reinem Polyester zu Pellets verarbeitet.
4. Die Pellets werden zu Stapelfasern verarbeitet, die dann zu einem Garn gesponnen werden.
5. Das Garn wird von lokalen Näherinnen weiterverarbeitet und in unser Material eingewebt.
6. Zu guter Letzt ist das Material mit einer Schicht überzogen, die dafür sorgt, dass das Material wasserabweisend ist.
– Es gibt keine Produkte, die ausschließlich aus Meeresplastik bestehen.
– Die Verwendung von recyceltem Kunststoff vermeidet Umweltverschmutzung, weil es die Notwendigkeit verringert, neue Rohstoffe zu sammeln.
- Die Verwendung von recyceltem Kunststoff senkt den Energieverbrauch, Abwassermenge, Menge der fossilen Brennstoffe und die CO2-Emissionen.
- Die Qualität von Produkten mit rPET ist so gut wie die aus neuen Materialien.
Die Verwendung von recycelten Materialien ist der erste Schritt zur Reduzierung der Auswirkungen von Kunststoff auf den Planeten. Aber es ist auch nicht die Lösung des gesamten Plastikproblems. Am Ende müssen alle entscheiden ob sie Fast Fashion oder Green Fashion wollen.